• Im Alter von 73 Jahren hat Allen diesen Film konzipiert und gedreht.

    Die Handlung kann sich eigentlich nur ein US-Amerikaner ausgedacht haben, denn sie wurde vorsichtigerweise nach Spanien verlegt; offensichtlich um die Puritaner in den USA nicht zu verschrecken. Und man weiss ja, die Spanier sind heißblütig und zu "Allem" fähig....

    So lässt Allen einen schönen Mann im schönen Spanien agieren, der zwei tumbe Touristinnen auf scheinbar plumpe Art verführen will. Was braucht man dazu? A. Einen Macho-Typen, der B. Künstler ist, aber C. nichtsdestotrotz stinkreich ist. Schon ist die Mischung bereit, um die zunächst g'schamigen Girls zu verführen. Eindruck macht natürlich ein Privatflugzeug, mit dem man zwar nur einige Kilometer weit fliegt (weil in den USA die reichen Leute immer fliegen).

    Das bettwillige Girl wird zunächst ausser Gefecht gesetzt (weil sie in ihren zwanziger Jahren schon ein Magengeschwür hat(!)), damit die etwas härter zu erobernde, die zudem mit einem stromlinienförmigen US-Boy verlobt ist, leichter auf die Matratze kommt. Zunächst ist sie ja noch ablehnend und mag den Hispano-Playboy überhaupt nicht, aber nach romantischem Gitarrengeklimper (gehört natürlich zu Spanien und Katalanien) ist sie voll weg und fast so hörig, dass sie daran denkt ihre bevorstehende Hochzeit platzen zu lassen.

    Das andere Girl hat sich zwischenzeitlich erholt und kann trotz Magengeschwür schon wieder ordentlich dem guten spanischen Rotwein zusprechen. Es kommt wie es kommen muss, sie zieht bei dem Malerkünstler ein und entdeckt selbst ihre künstlerische Ader, indem sie alles photographiert, was ihr vor die Linse kommt.

    Die Harmonie wird jäh durch den hysterischen Auftritt der kreativ - verrückten Ex-Gattin des Künstlers gestört, die sich mal wieder ums Leben bringen will. Doch oh Wunder: Nach harschen Auseinandersetzungen der drei Protagonisten entsteht ein flotter Dreier, bei dem jeder mit jeder und jede mit jeder Sex hat (So etwas verworfenes kann natürlich nicht in den USA handeln). Das fördert die Kreativität und der Künstler wirft nur so die Farbe auf großformatige Leinwände, nach dem Vorbild seiner Ex-Gattin.

    Die vierte Person darf natürlich nicht vergessen werden: Und, obwohl nunmehr verheiratet, trifft sie sich wieder zu einem Schäferstündchen mit dem scharfen Hispano-Lover, was natürlich in einem Drama endet.

    Doch zum guten Schluß wird alles wieder ordentlich sortiert und die beiden - um große Erfahrung reicheren Girls - kehren reumütig in die USA zurück, wo man solchen Ausschweifungen nicht ausgesetzt ist.

    Oh, armer Woody Allen; da ist Ihre pubertäre Phantasie mit Ihnen durchgegangen und wahrscheinlich wünschen Sie sich solche "Ausschweifungen" für sich als Superlover selbst. Das sei Ihnen gegönnt, aber verschonen Sie das Kinopublikum vor weiterem Schwachsinn dieser Art; Sie können (oder konnten) es doch besser.