Review

  • Das ehemalige Schreiberduo Ronald D. Moore (Deep Space Nine, Battlestar Galactica) und Brannon Braga (Enterprise, Terra Nova) haben diese letzte Episode der Serie zeitgleich mit dem Kinofilm Star Trek Generations geschrieben. Sie sagen, sie hätten schon beim Schreiben gemerkt, dass diese Folge besser würde, als der Kinofilm. All Good Things ist wirklich ein herausragendes Stück TV, mit einer spannenden verzwickten Handlung, Top-Schauspielleistungen von Patrick Stewart und John deLancie und dem Rest der Crew. Die Gerichtssaalszene gehört bestimmt zum Besten, was die Serie je hervorgebracht hat. Dadurch, dass die Handlung in drei Zeitebenen spielt, und außerdem auch Außenaufnahmen gedreht und neue Sets gebaut wurden, bekommt die Folge eine fast Kinofilmähnliche Dimension. Häufig wurde die Serie dafür kritisiert, dass Handlungskonflikte nicht durch menschliche Lösungen entspannt wurden, sondern einfach durch technische Hilfsmittel, quasi ein Deus ex Machina. Diese Folge tut etwas ähnliches, die Crew der Enterprises muss in drei Zeitebenen zusammenarbeiten, um auf die technische Lösung des Problems zu kommen. (Patrick Stewart als Captain Picard ist das Bindeglied der simultan ablaufenden Handlungen und springt zwischen den Zeiten umher.) Doch das ist hier so gut gemacht, dass man in diesem Fall das sogenannte Technobabble (Technikgeschwätz) übersieht. Warum? Zum einen springt Picard am Ende so schnell, dass er, hat er die Lösung in einer Zeitebene heraus, er sofort die Informationen in einer anderen weitergeben kann. Alles folgt Schlag auf Schlag. Manchmal ist ihm Data mit der Lösung nur Sekunden voraus und die beiden sprechen die Lösung simultan. Durch die sehr gute Regie des Deutschen Winrich Kolbe wird das bloße Gerede über Technik fast wie ein Gedicht vorgetragen, oder, da alles mit Musik unterlegt ist, wie Sprechgesang. Besser geht es nicht.

    Wenn in Amerika oder überall auf der Welt Serie auslaufen, dann ist dass meist kein großes Ereignis, da das Ende einer Sendung meist aus schlechten Geschichten und deshalb aus schlechten Quoten resultierte. Serien, bei denen das Ende fast ein kulturelles Ereignis war, waren M.A.S.H. , The Fugitive (Kimble auf der Flucht), vielleicht Lost, und Star Trek The Next Generation. So erfolgte die Einstellung nicht wegen schlechter Quoten, sondern, weil Patrick Stewart nicht mehr wollte und weil man die Serie im Kino weiterführen wollte. TNG war mit der Einstellung 1994 auf seinem Höhepunkt, und das in jeder Beziehung. Dieser Folge ist der Beweis.